Als Pflegende Angehörige hast Du so einige Aufgaben, Hürden und Wahnsinn zu meistern. Da ist es oftmals gar nicht so einfach, einen klaren Kopf zu bewahren. Alles dreht und wendet sich um eine Person, aber diese Person bist nicht Du.

Du hast nicht nur die Rolle als Pflegender oder Sorgender Angehöriger sondern auch noch weitere Rollen welche Du erfüllst. Sei es die Rolle als Mama, Tochter, Bruder, Papa, Ehefrau, Ehemann, Tante, Onkel, Schwester…  – Die Liste ist lang – aber eines ist klar, die Hauptrolle hast Du selbst. Denn Du bist die Person, mit der alles steht und fällt, aber deswegen hast Du ja trotzdem auch ein Leben, welches aber gerne mal in der Schlange hinten an steht. Wenn man seine Angehörigen pflegt, sind die Aufgaben sehr umfangreich – Du bist der Experte, Organisationstalent, Seelsorger, Animateur, Fahrdienst und manchmal auch der „Depp vom Dienst“.. die Liste ist endlos lang.

Die ganzen Belastungen, die tagtäglich von Dir getragen werden, sind jedoch auf die Dauer nicht zu unterschätzen. Diese sind natürlich unterschiedlich stark ausgeprägt, aber haben mit die wichtigste Bedeutung, wenn es um die Pflege der Liebsten geht. Denn dies kann starke Auswirkungen auf die körperliche und geistige Gesundheit für dich als Pflegender haben, auf dein soziales Umfeld und auch auf deinen Angehörigen um den Du dich kümmerst.

Wie erkenne ich überhaupt, dass mir alles zu viel wird?

Ich möchte Dir hier kein „Ergebnis eines Tests ausspucken“, wo Du dich durchklickst und dieser Dir dann sagt ob und wie stark Du belastet bist oder eben nicht.

Denn womit eine Person überlastet ist, trifft für eine andere Person nicht zu. Und das ist auch gut so, denn jeder Mensch ist individuell geprägt und hat andere Bedürfnisse, Anforderungen, Wünsche und vorallem auch eine individuelle Ausgangssituation.

 

Hier können ein oder mehrere Punkte auf dich zutreffen:

 

  • Du fühlst dich oft unausgeschlafen
  • Du hast das Gefühl, dass deine Lebenszufriedenheit darunter leidet
  • Du fühlst dich körperlich erschöpft
  • Du hast den Drang, aus der Situation auszubrechen
  • Du vermisst den Austausch mit Gleichgesinnten
  • Du vernachlässigst deine Bedürfnisse und Interessen
  • Du fühlst dich ausgenutzt
  • Du kannst innerhalb der Pflegesituation kaum abschalten
  • Du kannst zeitweise nur erschwert Hilfestellung geben
  • Du hast das Gefühl, nicht mehr du selbst zu sein
  • Du wünscht dir mehr Anerkennung und Wertschätzung aus deinem Umfeld
  • Du  hast Probleme damit, dass sich dein Lebensstandard verändert hat
  • Du gefühlt keine Wahl hattest, dich für die Pflege zu entscheiden
  • Du fühlst dich mit den Wünschen des Pflegebedürftigen überfordert
  • Du hast das Gefühl, dass dir die Situation entgleitet
  • Du merkst, wie deine Gesundheit darunter leidet
  • Du kannst dich nicht mehr wirklich von Herzen freuen
  • Du hast deine Zukunftspläne über den Haufen geworfen
  • Du nimmst es dir sehr zu Herzen, kaum Wertschätzung zu erhalten
  • Du hast das Gefühl, dass dir die Pflege sehr viel Energie raubt
  • Du fühlst dich „hin und hergerissen“
  • Du hast das Gefühl, dass die Pflegesituation darunter leidet
  • Du gerätst zunehmend in Konflikte
  • Du hast das Gefühl, unter Anspannung zu stehen
  • Du hast Zukunftssorgen, welche dich zunehmend belasten
  • Du hast das Gefühl, dass deine zwischenmenschlichen Beziehungen darunter leiden
  • Du lässt dich vom Schicksal deines Gegenübers herunterziehen
  • Du empfindest die Aufgaben des täglichen Lebens zunehmend erdrückend und anstrengender
  • Du empfindest Erwartungsdruck von außen als zusätzliche Belastung
  • Du fühlst dich verpflichtet zu pflegen, obwohl du das eigentlich garnicht möchtest

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Wie gehe ich denn jetzt mit dem Ergebnis um?

Wenn Du diese Zeilen liest, und in den Spiegel blickst, was ist tief im Inneren deine Antwort? Sei ehrlich zu Dir, denn die Erkenntnis anzunehmen, dass Du dich überlastet fühlst, an deiner Belastungsgrenze stehst, oder Angst hast dort hinein zu rutschen, ist der Erste Schritt auf dem Weg der Entlastung.

Wenn es Dir sehr schwer fällt, dich zu spiegeln, frag eine Person, welche Dir nahe steht und mit der Du dich auch verbunden fühlst zum Beispiel folgende Beispielsätze:

„Hast du das Gefühl ich bin überfordert?“
„Meinst du, ich sollte mir Hilfe holen?“
„Was würdest du in meiner Situation tun?“
Und eine mögliche Option ist auch: „Hilfst du mir, die passende Hilfe für mich zu finden?“

Dazu möchte ich Dir folgendes sagen – es ist nicht deine Schuld. Denn mit der Pflege eines Angehörigen prasseln erst einmal so viele Herausforderungen auf dich ein, da ist es am naheliegensten und einfachsten sich selbst hinten anzustellen. Daher mache Dir bitte keine Selbstvorwürfe.

Auch Sätze, welche gerne von außen herangetragen lösen Verletzungen aus und haben eine belastende Wirkung.

„Deine Probleme hätt ich gerne.“

„Du bist doch daheim, deine Zeit hätt‘ ich gerne.“

Oder aber auch Sätze von innen:

„Wenn ich die Probleme anderer sehe, brauch ich garnicht zu jammern.“

„Anderen geht es viel schlimmer wie mir.“

„Anderen geht aus auch so wie mir.“

„Ich hab momentan einfach viel zu viel um die Ohren.“

Solche Aussagen und Gedanken, hemmen dich daran, etwas zu ändern und lassen dich „einfach weiter funktionieren“.

Bei mir gilt: Jeder hat das Recht auf seine Probleme, denn jedes Problem, das jemand hat, ist für diese Person in dem Moment belastend. Da ist es egal, wie außenstehende Personen dies betrachten.
Wer ein Problem hat, hat Hilfe verdient. Punkt.

Bringe erst einmal Ruhe in deine Gedanken und lass das Ganze setzen. Und dann kannst Du dir Gedanken darüber machen, was sich jetzt für dich richtig anfühlt. Die Entscheidung, die Du dann triffst, die triffst Du in erster Linie für dich. Aber dein Umfeld wird davon profitieren, wenn es Dir gut geht.

Es gibt eine große Vielfalt von Beratungsangeboten, Telefonseelsorge, Selbsthilfegruppen, die Möglichkeit einer Kur und einer Psychologischen Therapie (hierfür sprichst Du am besten mit deinem behandelnden Arzt). Für Beratungsangebote ist es hilfreich, den nächsten Pflegestützpunkt zu kontaktieren oder auch die nächste Fachstelle für Pflegende Angehörige, diese können dich dann auch an weitere Anbieter in deiner Nähe vermitteln.

Es ist sehr hilfreich wenn Du dich mit Gleichgesinnten austauschen kannst. Für den Austausch lege ich dir die Facebookgruppe Pflegende Angehörige e. V. ans Herz. Hier findest du immer jemanden, der ein offenes Ohr für dich hat und dir mit Rat und Tat zur Seite steht. Außerdem enthält diese Gruppe einen unfassbar starken Wissensschatz, wo sonst keiner mithalten kann.

 

Was macht der Stress mit mir?

Die Symptome können ganz unterschiedlich ausgeprägt sein. Mögliche Auswirkungen sind Gereiztheit, Traurigkeit, Rückenschmerzen, Schlafstörungen, Appetitlosigkeit oder auch Gewichtszunahme, Energielosigkeit aber auch ein sehr starker Tatendrang „Arbeiten bis zum Umfallen“.

 

Der Körper sieht Stress als Bedrohung an, und die Reaktionen darauf sind auch je nach Grundstimmung ganz unterschiedlich ausgeprägt. Wer kennt es nicht – die Medikamenteneinnahme wird verweigert, die Tabletten fallen herunter, und eine ist nicht mehr auffindbar, welche war das jetzt bloß.. Hierbei kommen dann gerne Vorwürfe auf, auf sich selbst – oder auf sein Gegenüber. „Das macht die doch nur um mich zu tyrannisieren“ – „Ach hätt ich Depp besser aufgepasst“. Auch von außen kann dann mal eine Stimme herantreten die sagt: „Was hast du denn jetzt schon wieder gemacht?“

Je nachdem wie die Grundstimmung gerade ist – fällt auch die Reaktion aus. Ist sie ruhig und gelassen, lächelt man darüber und macht weiter. Ist die Grundeinstellung schon eher gereizt, kann so etwas schnell das „Fass zum überlaufen bringen“. Daher ist es wichtig, seine Stressoren zu kennen, zu wissen welche Situationen dich besonders triggern – und wie Du sie am besten löst bzw. adäquat reagierst.

Das dauerhafter Stress krank macht, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Jedoch ist es nicht so einfach zu erkennen und anzunehmen, dass man unter Stress leidet.

Vielleicht ertappst Du dich bei der ein oder anderen Aussage…

  • „Ich habe garkeine Zeit darüber nachzudenken wie es mir geht“
  • „Ich darf nicht ausfallen“
  • „Wer macht’s wenn’s ich nicht mache“
  • „Wer macht in der Zwischenzeit meine Arbeit“
  • „Dafür habe ich jetzt mal überhaupt keine Zeit“
  • „Einfach weiter machen“
  • „Bloß nicht zu lange darüber nachdenken“
  • „Ich muss weiter funktionieren“

Was lösen diese Impulse in Dir aus?

Regen sie dich zum nachdenken an, oder möchtest du jetzt am liebsten schnell die Seite schließen, nach dem Motto „aus den Augen – aus dem Sinn“, damit Du dich ja nicht weiter damit auseinander setzen musst?

Ich rate Dir von Herzen, bleib hier und setze dich mal damit auseinander, denn früher oder später holt es jeden ein.

Wenn Du jetzt aktiv etwas an deiner Situation ändern möchtest, buche Dir ein kostenfreies und unverbindliches Vorgespräch, oder schreibe mir über das Kontaktformular.

Wie war das mit den Optimisten und Pessimisten?

 

Die grundlegende Sicht auf das was Du vom Leben erwartest, haben einen Einfluss darauf, wie stressreiche Ereignisse verarbeitet werden.
Pessimisten, gehen davon aus, dass es schiefen gehen wird.
Optimisten gehen davon aus, dass es sich zum Besten entwickeln wird.
Durch die optimistische Grundeinstellung, ist es leichter Stress zu bewältigen und gesünder zu leben.

Welchen Einfluss hat mein Umfeld auf mich?

 

Das gute Gefühl geliebt, anerkannt und nicht allein zu sein wirkt nachgewiesen gesundheitsfördernd. Denn die Unterstützung durch das soziale Umfeld hat eine beruhigende Wirkung und sorgt dafür, dass der Blutdurck und der Stresshormonspiegel sinken. Es wurde sogar nachgewiesen, dass Menschen die ein geliebtes Haustier haben, nach  Stresssituationen seltener ihren Arzt aufsuchen.

Außerdem hat ein soziales Unterstützernetzwerk einen positiven Einfluss auf das Immunsystem.

Und auch wenn du dich alleine fühlst, es gibt da draußen jemanden, der für dich da ist, du musst dich nur trauen auch danach zu suchen. Gleichgesinnte Pflegende Angehörige findest du auch in dieser wunderbaren Facebookgruppe des Vereins Pflegende Angehörige e. V..

Was passiert denn, wenn Emotionen unterdrückt werden?

Dies kann gravierende physische und psychische Auswirkungen auf den Körper haben, Emotionen sind dazu da um gelebt zu werden. Da gibt es kein „richtig“ und kein „falsch“. Sie müssen raus, denn sonst fressen sie dich irgendwann auf. Wie Du sie rauslässt, bleibt Dir überlassen. Ob Du sie einer Vertrauten Person erzählst. In dein Kissen weinst, dich deinem Haustier anvertraust, oder deine Gedanken einfach niederschreibst.

Welche Auswirkungen hat die Belastung auf mein Umfeld?

 

Die Belastung in der Pflegesituation wird schleichend immer mehr, manchmal langsamer, manchmal schneller. Die Überlastung kommt dann plötzlich.

Wenn die Person, um die du dich so hingabevoll kümmerst und diese merkt, das etwas nicht stimmt, kommt es oft auch zum Rückzug, Dinge werden verheimlicht, Beschwerden nicht geäußert, Hilfsangebote werden abgelehnt… Davon kannst du bestimmt ein Lied singen.

Und das macht die Situation nicht gerade einfacher, eher im Gegenteil. Denn wer möchte schon jemanden zu Last fallen? Und, wem fällt es leicht überhaupt Hilfe anzunehmen?

Wenn die Belastung stetig steigt, macht sich dies auf den verschiedensten Ebenen bemerkbar:

  • Es kann häufiger zu Unverständnis kommen
  • Kommunikationschwierigkeiten
  • Es werden Dinge vergessen oder auch nicht zur eigenen Zufriedenheit ausgeführt „weil man einfach irgendwie herum kommen möchte“
  • Die Konflikte innerhalb des persöhnlichen Umfeldes werden mehr
  • Es kommt häufig zur Verringerung/Vermeidung von sozialen Kontakten die entweder bewusst oder auch unbewusst stattfinden
  • Man fühlt sich alleine gelassen
  • Man möchte es aber auch schaffen
  • Man fühlt sich unverstanden
  • Oftmals kommt es auch zu Schlaflosigkeit, schlechter Laune, Rückenschmerzen, psychischen Problemen wie Depressionen, Burnout

Wenn du mal genauer hinschaust, und ehrlich zu dir bist. Wer ist der wichtigste Mensch in deinem Leben? Da fallen dir viele ein aber bestimmt nicht DU.

Wenn es dir nicht gut geht, die soll es dann den anderen gut gehen?
Wenn es dir nicht gut geht, wie sollst du dich dann adäquat kümmern können?
Wenn es dir nicht gut geht, wie kannst du dir selbst dann gerecht werden?

Du bist das tragende Fundament, der Experte für deinen Angehörigen und getreu nach dem Motto von Kornelia Schmid, Vorsitzende des Vereins Pflegende Angehörige e. V. „Den Pflegebedürftigen kann es nur geht gehen, wenn es auch den Pflegenden gut geht“, hast du die größte Bedeutung für die vorhandene Pflegesituation.
Auch wenn sich alles um die Pflegebedürftige Person – egal ob Vater, Mutter, Oma, Opa, Tochter, Sohn, Bruder, Schwester, Schwiegermutter, Schwiegervater oder auch mehrere gleichzeitig drum herum dreht, bist Du die Person, die entscheidet, wie es weiter geht. Denn eins ist klar – es geht immer weiter – die Frage ist nur wie.

Daher ist es umso wichtiger die Balance zu finden – welche für alle Beteiligten stimmig ist. Aber vor allem für dich.

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Fazit

Man rutscht schneller in eine Pflegesituation hinein, als man schauen kann. Die steigende Belastung ist meist ein schleichender Prozess. Der Übergang zur Überbelastung ist meist sehr schmal. Vor lauter Organisation, Kümmern, Pflegen und was sonst noch alles anfällt, ist es die naheliegenste und einfachste Lösung erst einmal sich selbst hinten anzustellen. Natürlich gibt es immer wieder mal anstrengende und äußerst bescheidene Tage, jedoch dürfen diese nicht zum Dauerzustand werden und es ist sehr wichtig, diese auch zu erkennen und dementsprechend zu reagieren. Daher ist meine Empfehlung, dass du dich möglichst frühzeitig damit auseinandersetzt, was Du brauchst, um die Pflegesituation weiter tragen zu können, so dass es für alle Beteiligten passt. Hilfe anzunehmen, ist kein Zeichen der Schwäche, sondern ein Zeichen der Stärke. Lieber spät als nie.

Tatjana Brückner – die Phoenixschwester

Als Pflegegefährtin liebe ich es Pflegende Angehörige ganzheitlich zu begleiten. Ich zeige Dir dabei wie wertvoll es ist, mit Dir selbst und deinem Umfeld im Reinen zu sein.

Erfahre mehr über mein Herzensprojekt Stark im PflegeLEBEN.

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